Bündnisbildung vor Präsidentschaftswahl

Am 25. Februar gab der malawische Präsident Peter Mutharika ein Bündnis seiner Democratic Progressive Party (DPP) mit der Oppositionspartei United Democratic Front (UDF) bekannt. Die Ankündigung folgt einen Tag auf die Entscheidung des malawischen Parlaments, die Neuwahl des Präsidenten auf den 20. Mai festzusetzen. Die Wahlwiederholung war nötig geworden, nachdem das Verfassungsgericht in Lilongwe die Präsidentschaftswahlen vom Mai 2019 Anfang Februar dieses Jahres annulliert hatte. Als Gründe wurden nachweisliche Fälschung von Wahlunterlagen und Rechenfehler angeführt. Nach der Annullierung der kenianischen Präsidentschaftswahl 2017 ist dies erst das zweite Mal, dass ein afrikanisches Gericht das Ergebnis einer Präsidentschaftswahl für ungültig erklärte. Im Unterschied zu dem kenianischen Präzedenzfall zog das Urteil in Malawi allerdings auch eine Änderung des Wahlgesetzes nach sich. So muss ein Präsidentschaftskandidat in Zukunft die absolute Mehrheit (50%+1) auf sich vereinen, um im ersten Wahlgang als Sieger hervorzugehen. Angesichts der Wahlergebnisse im vergangenen Jahr – Präsident Mutharika gewann offiziell mit 38,6% der Stimmen vor seinem engsten Verfolger Lazarus Chakwera mit 35,4% – wird eine Stichwahl antizipiert. Vor diesem Hintergrund wird das Bündnis von Mutharikas Partei mit der UDF als Versuch gesehen, die Wahl bereits im ersten Durchgang für sich zu entscheiden. Mit Spannung wird nun erwartet, inwiefern Oppositionskandidat Chakwera erfolgreich auf Bündnissuche gehen wird. Der Drittplatzierte der letzten Wahl, Saulos Chilima, soll sich bereits offen gezeigt haben, im Mai nicht erneut anzutreten. Da er immerhin offiziell 20% der Stimmen auf sich vereinen konnte, könnte seine Unterstützung wahlentscheidend sein.
(Quelle: Deutsche Afrika Stiftung)

Termine

Die Mitgliederversammlung 2024 wird am 14. September wieder in Berlin stattfinden. Die Details folgen zur gegebenen Zeit.

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