Fischereiverbot soll Buntbarsche retten

Die Überfischung bedroht die Existenz von Fischerfamilien am Malawisee. Der drittgrößte See Afrikas beherbergt die größte Anzahl endemischer Fischarten der Welt. Neunzig Prozent der fast tausend Arten im See sind nur hier zu finden. Der überwiegende Teil sind Buntbarsche. Allerdings sind die Bestände in den letzten Jahren deutlich geschrumpft. Laut einem Bericht der SADC haben Fischer vor wenigen Jahren täglich bis zu 5000 Fische gefangen. Heute beträgt die Ausbeute manchmal sogar weniger als 300 Fische. Betroffen sind vor alle Frauen, die vom Fischhandel leben.
Die Regierung hat deshalb gemeinsam mit Fischereiverbänden Gegenmaßnahmen ergriffen. Im November und Dezember ist die Fischerei auf dem Malawisee untersagt, damit sich der Bestand erholen kann. Die Anrainergemeinden gehen sogar noch weiter und haben das Verbot auf fünf Monate bis Ende März ausgedehnt. Seitdem steigt die Menge der Buntbarsche wieder deutlich an. Kommerzielle Fischereibetriebe halten sich allerdings nicht immer an das Verbot. Ihnen drohen hohe Strafen, Verstöße werden mit einer Geldbuße von 1095 US-$ oder 60 Monaten Gefängnis mit harter Arbeit geahndet. Den Fischerei-Inspektoren am Malawisee sind bereits mehrere Schwarzfischer ins Netz gegangen.
(Quelle: 360° Afrika, Heft 2/2019)

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